Der Typus des Do-it-yourself-Pawlowschen-Hundes ist in der Politik nicht selten: Der identifiziert mit mehr oder weniger Aufwand einen (angeblichen) Missstand, klebt ein eingängiges Schlagwort drauf – und kann dann nach Herzenslust darauf reagieren. Wer sich jedoch in dieser praktischen Weise seine Reize gleich selber kreiert, muss aufpassen, dass ihm der Schaum vor dem Mund nicht die Perspektiven verzerrt. In seinem wöchentlichen Buzzword Bingo in der Weltwoche nahm Christoph Mörgeli neulich eine abtretende Kollegin ins Visier und schrieb: „Frau Amacker verlässt das staatlich kontrollierte Parlament und wechselt zur staatlich kontrollierten Swisscom.“ Soviel Ideologie tut mir schon fast körperlich weh. Als Selbstmedikation ein Hinweis und ein (frommer) Wunsch: Das Parlament ist nicht staatlich kontrolliert, sondern konstituierender Teil des Staates; und kontrolliert wird es vom Volk mittels Wahlen. Mögen die Zürcher Stimmberechtigten diese Kontrollfunktion in einem Jahr mit Augenmass ausüben!
Freitag, 15. Oktober 2010
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