Samstag, 1. August 2009

Sommerfilm

Peter Rüedi hat vor Kurzem in der Weltwoche (members only) die herkömmliche Definition eines Sommerweins wie immer pointiert und sprachgewaltig hinterfragt. Dennoch evoziert der Begriff gängigerweise immer noch einen jener Weissen, die wegen ihrer Frische und Leichtigkeit auch bei dreissig Grad eine gute Figur machen. An einen solchen Sommerwein habe ich kürzlich gedacht, als ich einen - um es so auszudrücken - Sommerfilm sah: Ocean’s Eleven. Die Gangsterkomödie mit Superstarbesetzung hat nichts Schweres noch Bemühtes, perlt rasant, aber immer leichtfüssig daher, die Spielfreude lacht Clooney, Pitt, Damon und Konsorten aus jeder Pore, der Plot hat Charakter, aber wenig Ecken und Kanten (was hier ein Kompliment ist). Man kann sich zwar nicht ohne weiteres zurücklehnen und den Film anspruchslos geniessen, weil man sonst die schnellen Zusammenhänge und Übergänge zu verpassen droht; aber man kann sich ohne theoretische Schwere anderthalb Stunden bestens unterhalten lassen. Einen solchen Film zu besprechen, hiesse ihn zu zerreden. Deshalb, und weil ich’s in der Ferienzeit auch mal etwas ruhiger angehen lasse, hier nur der Verweis auf zwei Webressourcen: eine kurze, nämlich den Trailer des Films; und eine lange, nämlich einen fantastischen Wired-Artikel über den Diamantenraub von Antwerpen, an den mich der Film teuflisch erinnert hat (ein bisschen weniger federleicht, da real, aber genauso atemberaubend). Es heisst, das Sequel sei etwas schwächer als das Original, die dritte Edition jedoch wieder auf ähnlichem Niveau. Ich werde mir gerne zu gegebener Zeit ein eigenes Urteil bilden.


Technisches: Ocean’s Eleven fanden wir bereits auf dem Wühltisch bei Interdiscount. Die DVD ist aber auch im ganz normalen gutsortierten Handel für wenig Geld erhältlich.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen