Im Weltwoche-Feuilleton schreibt Michael Maar anlässlich des Erscheinens seiner Proust-Biografie über die Recherche du temps perdu, und man merkt schnell: Hier spricht einer, der viel gelesen hat und eloquent darüber zu erzählen weiss, über das Buch seines Lebens; schreibt eine eigentliche ausführliche Liebeserklärung an ein singuläres Stück Literatur, und man schätzt sich glücklich, die Lektüre dieses Buches noch vor einem zu haben, denn
„Es gibt kein anderes, das den Leser mit einer so verworrenen Mischung aus Gefühlen entlässt: beglückt, erhoben, sanft zerschmettert, tief resigniert. Wird man so etwas je wieder lesen, selbst wenn man sofort zum zweiten Mal beginnt? Unmöglich, denn genau im langsamen Herunterziehen des Schleiers lag der Trick, der sich nie mehr wiederholen lässt.“
Aber was steht da kleingedruckt nach diesen zwei Seiten klugen Schwärmens? Genau:
Exklusiv für Weltwoche-Leser: Die Zusammenfassung von Marcel Prousts’ „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“. Kostenlos auf www.getabstract.com/weltwoche.
Wäre ich Michael Maar, würde ich schleunigst davon absehen, meine leidenschaftlichen Texte weiterhin an einem Ort zu publizieren, an dem sie nicht ernst genommen werden, sondern nur als Vehikel für völlig unpassende Promotionen zu dienen haben.
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